zweimal Platz 12 bei den Deutschen Meisterschaften U10

Deutsche Meisterschaften U10 in Willingen (Hessen) vom 14. - 21.05.2016. Zweimal Platz 12!

Für Emilia ist dies ein schöner Erfolg. Sie spielt mit ihren 6 aus 11 ein sehr gutes Turnier und bleibt deutlich über den Erwartungen (sie hatte nur stärkere Gegnerinnen!). Dies zeigt sich auch bei der DWZ-Auswertung: Emilia gewinnt 159 (!) DWZ-Punkte! Super! Deutsche Jugendmeisterin U10 wird Swenja Butenandt aus Bayern.

Für Jeremy, von Platz 2 gestartet, sind die erzielten 6,5 Punkte aus 11 Spielen eine Enttäuschung. 2 unnötige Niederlagen in den beiden letzten Runden werfen ihn weit zurück. Aber die Kraft war auch durch eine nicht optimale Zeiteinteilung weg. Jeremy verliert 42 DWZ-Punkte. Deutscher Jugendmeister U10 wird Bao Anh Le Bui aus Berlin.
Gert Rabeler

Landesmeisterschaft U10: Emilia ist Vizemeisterin; Jeremy ist Meister!

Knapp 200 jugendliche Schachspieler/innen aus ganz Niedersachsen kämpften in der Woche vor Ostern (19. - 25.3.2016) in Rotenburg (Wümme) um die Landesmeistertitel in den diversen Altergruppen. Darunter auch 4 Schachkinder vom Turm Lüneburg: Emilia Bildat, Kaya Flieger, Christian Strzoda und Jeremy Hommer. Alle vier in der Altersgruppe U10. Während Jeremy als klarer Favorit galt und auch Emilia für die Mädchenwertung zum Favoritenkreis zählte, wollte sich Christian als Außenseiter möglichst viele Punkte holen. Für Kaya galt es bei ihrem ersten richtigen Turnier wertvolle Erfahrungen zu sammeln und den einen oder anderen Punkt mit zu nehmen.
Leider musste Christan die 1. Runde krankheitsbedingt kampflos abgeben und alle 4 waren mal mehr, mal weniger von Erkältungen geplagt und damit auch gehandicapt. Das Turnier wurde in 11 anstrengenden Runden und an 7 Tagen ausgetragen. Das Leistungsgefälle in der U10 war naturgemäß groß. Zum Beispiel war es für Jeremy schon die vierte (!) Landeseinzelmeisterschaft in der U10 (2013: Platz 4, 2014: Platz 5, 2015: Platz 2). In der Spitze waren 13 Spieler mit einer DWZ von über 1000 vertreten. Es waren aber auch unter den insgesamt 48 Teilnehmern in der U10 einige unerfahrene und auch schwächere Spieler dabei. Die Aufregung und Anspannung führte zu manchen drastischen Kurzschlüssen und oft wollte bei einigen Spielern die Hand schneller als der Kopf spielen...
An 4 Tagen wurden Doppelrunden gespielt! Die einzelnen Runden wurden vorbereitet und teilweise nachbereitet. Dies verlangte den Kids einiges an Konzentration und Ausdauer ab. Aber auch der Spaß kam nicht zu kurz: die Niedersächsische Schachjugend hatte neben der perfekten Turnierorganisation ein tolles Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. So wurde z.B. neben schachlichen Angeboten wie Blitzturnier, Schachball, "Schach-Battle" auch Schwimmen, Kegeln, Basteln und ein Filmabend angeboten. Diese vielfältigen Aktivitäten aber auch alle Ergebnisse, Tabellen, DWZ-Auswertungen und viele Fotos findet Ihr auf der sehr guten Turnierhomepage.

Zum Turnierverlauf:
JEREMY gewann die ersten 4 Runden kam dann aber gegen die Nr. 2 und 3 der Startrangliste in mittlere bis größere Schwierigkeiten. Beide Spiele endeten mit einem Remis. Besonders gegen Leon Niemann, Hannover 96 (Nr. 2 mit DWZ über 1400), musste er seine ganze Energie und Zähigkeit einsetzen um nach fast 4 Stunden (beide Spieler lebten nur noch von ihrem Zeitbonus von 30 Sekunden pro Zug) ins Dauerschach zu entwischen. Jeremy war (zu) häufig der letzte Spieler am Brett. Es folgten in den Runden 7 bis 10 "normale" Siege. Eine Runde vor Schluss führte Jeremy das Feld mit einem ganzen Punkt Vorsprung an und war mit seiner guten Wertung praktisch U10-Meister. Sein Gegner Felipe Santos (SV Hellern) in der 11. Runde verfolgte einen schlauen Plan: er hatte sich gegen Jeremy "Holländische Verteidigung" gut vorbereitet und spielte früh einen aggressiven und für Jeremy neuen Zug und verband diesen aber mit einem Remisangebot... Jeremy nahm an und gewinnt den Titel mit 9,5 Punkten aus 11 Partien. Eine für ihn gute und solide Leistung. Allerdings tut er sich gegen (deutlich) schwächere Spieler manchmal schwer. Jeremy verliert bei der LEM ca. 40 DWZ-Punkte! Was er gegen gute Spieler leisten kann, zeigte er beim Blitzturnier. Hier holte er 5 aus 6; darunter 3 Spieler über DWZ 2000. Er schlug hier zum Beispiel den in Niedersachsen bekannten U16 Spieler Jari Reuker (DWZ 2042).

EMILIA spielte ihr "eigenes" Turnier: sie gewann bis zur 9. Runde alle Spiele mit den weißen Steinen und verlor darauf in der nächsten Runde mit Schwarz...Erst in der Vorschlussrunde konnte sie mit den schwarzen Farben einen wichtigen Sieg erreichen. Sie lag jetzt vor der 11. Runde gemeinsam mit Bente Zöllner (Stader SV) auf dem geteilten ersten Platz in der Mädchenwertung. Leider erwischte sie gerade jetzt eine fiebrige Erkältung. Nach knapp 2 Stunden in der letzten runde war die Kraft weg und Emilia verlor diese Partie. Kurz darauf verlor auch Bente und die beiden Mädchen waren punkt- und wertungsgleich auf dem 1. Platz und sollten einen Stichkampf spielen. Aber nun war bei Emilia alle Energie weg und sie verzichtete... Damit geht, etwas glücklich, der Titel nach Stade. Glückwunsch an Bente!

CHRISTIAN konnte, wie schon gesagt, die erste Runde nicht spielen. Er machte dann aber in den nächsten 5 Runden unglaubliche 4,5 Punkte (auch mit einiger Hilfe der Schachgöttin "Caissa") und lag damit in der Spitzengruppe des Turniers. Jetzt bekam er auch stärkere Gegner und musste einige Niederlagen einstecken. Er nahm sich jetzt aber deutlich mehr Zeit und in der 9. Runde spielte er sogar die letzte Partie im Turnier; wurde aber für seinen tollen Kampf nicht belohnt, da er ganz zum Schluss in eine Springergabel lief... Zum Schluss brach bei ihm die Kraft und Motivation weg und es blieb leider bei den 4,5 Punkten.

KAYA hatte sich einiges vorgenommen, musste aber anerkennen, dass die meisten Kinder schon deutlich länger Turnierschach spielen und damit vor allem mehr Erfahrung haben. Sie erreicht am Ende aber trotzdem 3 Siege und ein Unentschieden und wird vermutlich nach der LEM ihre erste DWZ-Zahl bekommen (ist für die Kinder sehr wichtig).

Alle 4 Spieler/innen haben am Vorbereitungstraining des Bezirk 4 Ende Februar in Munster unter der Regie von Oliver Meschke und FM Bernd Laubsch teilgenommen und konnten sicherlich auch davon bei der LEM profitieren. Während der Meisterschaft standen Andreas Hauschild und die FIDE-Meister Bernd Laubsch und Tobias Vöge vor Ort als Ansprechpartner für schachliche Fragen zur Verfügung. Herzlichen Dank auch dafür an die Verantwortlichen im Bezirk von dieser Stelle aus!

Darüber hinaus wurde natürlich im Verein beim Jugendtraining fleißig geübt und teilweise wurde zusätzlich noch individuell im Vorwege an dem Eröffnungsprogramm der einzelnen Spieler gearbeitet. An diesem Aufwand kann man gut erkennen, dass es doch um ein intensives Hobby geht. Aber auch die Kongruenz schläft nicht...

Emilia und Jeremy haben sich mit ihren Erfolgen beide für die Deutschen Meisterschaften in Willingen (Hessen) in der Zeit vom 14. - 22.5.2016 qualifiziert. Jeremy nimmt im April noch an einem Talentsichtungslehrgang (TASI) der Deutschen Schachjugend als Vorbereitung für die DEM vom 13. - 17.4.2016 teil.

Wir drücken schon jetzt für die DEM unseren Beiden die Daumen!
Gert Rabeler

 

Weltmeister Magnus Carlsen spielt in Hamburg auch gegen Jeremy

Großauftritt von Magnus Carlsen am 20. Februar 2016 in Hamburg: Mit seiner Simultanvorstellung, die von „DIE ZEIT“ zum 70. Jubiläum der Wochenzeitung ausgerichtet wurde, erregte der Schachweltmeister nicht nur in Deutschland, sondern weltweit großes Aufsehen. Und Jeremy war dabei! Er hatte einen von nur 2 Freiplätzen für besondere Talente vom Veranstalter bekommen.
Jeremy hatte sogar gegen den Weltmeister eine große Chance. In der kritischen Stellung (siehe Fotogalerie) spielte Jeremy 24. ... f5 und erhielt eine "normale" unklare bis ausgeglichene Stellung. Er konnte aber mit 24. ... Txc3 ! richtig Druck machen und eine (sehr) gute Stellung erreichen! Eine mögliche Variante: 24. ... Txc3! 25. Lxe6 Schach Dxe6 26. dxe6 Txc1 27. Txc1 Lc5 und die beiden Leichtfiguren sind deutlich stärker als ein Turm und der Bauer e6... Ein paar Züge später machte Jeremy einen großen Fehler und verlor die Partie in 31 Zügen und nach knapp 4 Stunden. Schade um diese gute verpasste Möglichkeit...

Die tolle Veranstaltung dauerte über 6 Stunden und war eine großartige Werbung für den Schachsport!
Gert Rabeler